Wünsche für den Wald der Zukunft

Der neue Wald, der Wald der Zukunft, sollte nachhaltig, klimaresistent, biodivers sein. Keine Frage. Aber bei all den „Buzzwords“ vergessen wir oft, was dann konkret auf den Flächen passieren muss, wo der Borkenkäfer großflächig gewütet hat und wo die Trockenheit in diesem Sommer offengelegt hat, wo man in der Vergangenheit waldbauliche Fehler gemacht hat.

Heute in der Sendung „Wissen im Gespräch“ auf WDR 5 habe ich mich zum Thema „Zukunft des Waldes“ geäußert.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/quarks/index.html

(Ab Minute 00:20:50)

Was wünsche ich mir als Imker vom Wald der Zukunft? Ich habe da etliche Baumarten genannt, die unbedingt in eine diversifizierte Baumgesellschaft Wald gehören.

Ein Imkervers, an den ich mich erinnere lautet:

„Esche Erle Haselnuss,
der Bienen erster Hochgenuss.
Pappeln Weiden „(Spitz)ahörne“
nehmen sie sich auch sehr gerne.“
😄

Aber mir fallen spontan noch eine Menge anderer Baumarten ein, die uns helfen können, die Biodiversität in unseren Wäldern zu erhöhen. Dazu gehören sämtliche Wildobstsorten, der Faulbaum, aber auch die sehr selten gewordenen Elsbeere oder der Speierling.

Und wenn man Zugeständnisse zur erwarteten Klimaerwärmung machen will, dürfen gerne auch exotischere Baumarten wie der Maulbeerbaum oder die Stinkesche in das Portfolio der Waldbäume.

Aber ein Wald ist mehr als eine Plantage für Bäume.

Leider war die Telefonverbindung nicht so gut, sodass die Redakteurin das Gespräch abgebrochen hat.

Ich hätte mich noch gerne für die Schaffung und Belassung von Lichtungen ausgesprochen und wollte auch noch was zu dem Thema Biodiversität an Waldrändern und der Wichtigkeit von Heckensäumen sagen, bin aber nicht mehr dazu gekommen.

Enttäuschend dann das Fazit von Michael Emmer, Waldökologe bei Forsten NRW. Auf die Frage, welche Baumarten sehen Sie denn im Wald der Zukunft, fallen ihm dann doch nur Eiche, Buche, Esskatanie, Weißtanne und Douglasie ein. Und daran erkennt man, dass die Fortswirtschaft der Zukunft sich nach wie vor mehr der Ökonomie verpflichtet fühlt als den Ökosystemleistungen des Waldes. Schade eigentlich.

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