Mellonia oder Mellona war die antike römische Göttin des Honigs. Nur wenig ist von ihr überliefert. Der heilige Augustinus sagte, sie fördere die Versorgung mit Honig (lateinisch mel, mellis). Arnobius, ein weiterer antiker Kirchenlehrer, beschreibt sie als „dea est pollens potensque in apibus, mellis curans custodiensque dulcedinem – übersetzt: eine wichtige und mächtige Göttin in Bezug auf die Bienen, die sich um die Süße des Honigs kümmert und sie schützt“
Ihr Vorbild hat Mellonia in der griechischen Mythologie. Dort war es die Nymphe Melissa, die den Gebrauch des Honigs entdeckte und lehrte und von der man annimmt, dass die Bienen ihren Namen erhalten haben. Sie war eine der Ammen-Nymphen des Zeus, die ihm, passend zu ihrem Namen, Honig als Nahrung gab.
Der Name meines Verlages nimmt auf die antike Göttin Bezug. Ihr Name steht im übertragenen Sinne für die Begeisterung für mein Hobby der Imkerei. Als Schutzgöttin der Bienen gewährleistet sie nach der antiken Vorstellung die Fruchtbarkeit der Natur. Bienen sind durch ihre Bestäubungstätigkeit ein Schlüsselorganismus in unseren Ökosystemen.
Aber das Wort „Befruchtung“ lässt sich sicher auch als Inspiration interpretieren. Wer gerne über Bienen und auch über Naturerleben schreibt, braucht den „Kuss der Muse“. Wichtig für den Schriftsteller ist die Muse Kalliope. Sie steht auf dem Bildausschnitt eines Freskos von Raphael direkt rechts neben Apoll, dem Gott der Künste. Ihr Attribut ist die Schreibtafel. Kalliope (Καλλιόπη Kalliópē), die mit der schönen Stimme, ist die Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik, der Philosophie und der Wissenschaft. Aber was täte die Wissenschaft der Apidologie, der Bienenkunde, ohne ihren Gegenstand, für den Mellonia steht?